Das dachten sich auch einige unserer HeideTaucher und verabredeten sich coronakonform zu einem Tagesauflug nach Schwedeneck / Surendorf bei Kiel. Je nach Fahrweise – oder nennen wir es Durchkommen – ist man in zwei bis zweieinhalb Stunden dort.

Eine der zahllosen Schnecken bahnt sich ihren Weg

Der Parkplatz liegt auf einem Hügel – ja sowas gibt es dort tatsächlich – ca. 300m vom Strand entfernt. Die Tageskarte Parken kostet derzeit 5 EUR. Die Zahlung kann wahlweise mit Münzgeld oder Karte erfolgen. Anschließend begibt man sich auf den Abstieg in Richtung Tauchbasis. Vorher am Automaten noch die Kurtaxe (1,50 EUR) bezahlen. Leider nimmt dieses Gerät nur Münzen an. Ist dies erledigt, sind es noch 50 Meter bis zur Tauchbasis.

An der Basis selbst wird man herzlich von Adrian Werner und seinem Team empfangen. Wir wurden gleich mit kostenfreiem Tee und Kaffee versorgt. Vorab wurde jedem Buddy-Team eine „Covid-Parzelle“ auf der Wiese zugewiesen. Für das Be- und Entladen durften wir die Autos an die Basis fahren. Dazu muss eine Schranke passiert werden, die sich stilecht mit einer Karte am Schnorchel öffnen lässt.

Nachdem alle ihr Equipment bereitgelegt hatten, wurden wir bzgl. möglicher Tauchgänge gebrieft. Unser aller Ziel war natürlich das Riff – die alte Torpedotestanlage der Wehrmacht, die mittlerweile sehr schön bewachsen sein sollte.

Aus der Ferne zeichnen sich gewaltige Betonblöcke ab.

Der empfohlene Tauchgang wurde wie folgt geplant: Anrödeln, hundert Meter die Promenade entlang und die Treppe zum Strand runter. Hinter der Segelschule auf Höhe des gelben Warnschildes „Sperrgebiet“ ins Wasser waten. Nach einigen Metern geht es auf ca. 1,80m Tiefe, die durchquert werden müssen, bis man zur zweiten Sandbank gelangt. Achtung, wir tauchen noch nicht. Auf der zweiten Sandbank geht es noch immer zu Fuß weiter, da hier mitunter nur ein halber Meter Tiefe herrscht. Auf Höhe des 5. im Wasser stehenden Betonpfeilers der aktuellen Brücke kann es dann endlich losgehen. Kurs 300° und ca. 10 Minuten Tauchzeit. Wir brauchten etwas länger, da wir einigen Feuerquallen ausweichen mussten.

Es dauert einige Zeit um überhaupt auf Tiefe zu gelangen. Nach 5 Minuten zeigte der Computer noch immer 2,3m an. Der Anfang der Riffes ist nicht viel tiefer, bildet sich jedoch üppig bewachsen auf der milchigen Sicht heraus. Hier tummeln sich diverse Fische, Krabben, Schnecken und Pflanzen. Wir tauchen das Riff an der östlichen Seite hinab. Die tiefste Stelle liegt auf ca. 11 Meter. Wer sich Zeit lässt und mit seiner Lampe in die vielen Risse und Höhlen leuchtet, kann die eine oder andere Überraschung erleben, wie z.B. große Klieschen oder kleine Petermännchen. Die Mitnahme einer Lampe empfiehlt sich in jedem Falle. Denn erst im Lichtkegel zeigt das Riff seine ganze Farbenpracht.

Nach ca. 45 Minuten Tauchzeit geht es langsam zurück. Mal eben oben rüber zur Westseite des Riffs gestaltet sich als Geduldspiel, denn dieses ist breiter als gedacht. Wieder am Anfang des Trümmerfeldes heißt es Kurs setzen: ca. 150° aufgrund der Kursversetzung durch die leichte Strömung. Und so lange es geht auf 2 Meter weitertauchen. Denn was nicht getaucht wird, muss man später wieder laufen.

Seesterne gibt es in allen Farben, aber meist nur in einer Form.

Nach und nach trudeln alle wieder an der Tauchbasis ein und berichten. Leider hat es in jedem Team einen Buddy erwischt. Jeder hatte Kontakt mit einer Feuerqualle. Aber auch hierum kümmert sich das Basisteam. Kurz unter der Außendusche alles runterwaschen und dann Rasierschaum und Essig bzw. Salbe auf die betroffenen Stellen. Das wirkt Wunder.

Leider blieb das Wetter nicht sehr beständig. Pünktlich nach dem ersten Tauchgang fing es an zu regnen. Dies vermieste uns etwas die Laune. So blieb es bei einem Tauchgang und dem Versprechen wiederzukommen. Natürlich haben wir uns noch die passenden Stempel in die Logbücher gedrückt. Wer genug Platz hatte, durfte auch den „großen“ nehmen.

Danke an Frank, der geistesgegenwärtig ein paar Impressionen festgehalten hat.

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