Vorplanung

Ursprünglich war eine Reise zum Bodensee geplant, den wir mit Bekannten aus unserem letzten Ägypten-Urlaub teilen wollten. Dies kam leider nicht zu Stande, weshalb wir nach einer Alternative suchten. Da kam uns der Attersee in den Sinn. Diesen wollten wir ursprünglich am Sonntag besuchen, eine familiärer Zwischenfall bescherte uns jedoch einen freien Samstag. Kurz umgeplant und vorab noch einen Tag am Grüblsee hinzugenommen.

Eigentlich waren drei geplant, der Besuch des Traunfalls fiel jedoch aus.

Samstag, 31. August

Aufstehen um drei Uhr in der Früh. Packen der letzten Sachen.

Geplant war die Reise über die A2 nach Leipzig und von dort aus über Passau Richtung Salzburg. Von da an weiter nach Vordernberg zum Grüblsee. Wir starteten pünktlich um 04:00 Uhr in Walsrode. Auf Höhe Berkhof stellte sich dann die Frage: „Brauchen wir einen Personalausweis?“ Also zähneknirschend wieder zurück.

Der zweite Anlauf startete um 04:50 Uhr. Nachdem wir die Baustellen der A7 passiert hatten, kamen wir erstaunlich gut voran. Bereits um 6:55 waren wir in Schkeuditz, einem Vorort von Leipzig und haben uns dort mit Frühstück eingedeckt. Der eigentliche Grund für den Besuch dort war jedoch die Beschaffung von Bargeld, da die Walsroder Commerzbank bekanntlich erst viel später öffnet und wir vorab kein Geld abgehoben haben.

Frisch gestärkt nahmen wir Kurs auf Passau. Die Autobahnen 93 und 3 waren unglaublich frei. Kaum Baustellen und wenig Verkehr. Hinter Regensburg wurden wir jedoch wegen eines starken Staus umgeleitet, was jedoch nur 15 Minuten Zeit kostete.

Nahe der Grenze noch eine Vignette geholt und auf zum letzten Stück. Die Strecke nach Vordernberg über Autobahn und Landstraßen hat dann nochmals zweieinhalb Stunden gedauert.

Das Ziel, der Grüblsee war um 13:30 Uhr erreicht. Kurzes Briefing und ab zum ersten Tauchgang. Unsere Unterkunft lag in 4 Kilometer Entfernen, im Hause der Basisleitung.

Sonntag, 01. September

Das Panorama am Grüblsee

Nachdem wir etwas Schlaf nachgeholt hatten, packten wir unsere sieben Sachen und fuhren wieder zur Basis, für einen Morning-Dive (obwohl es bereits zehn Uhr war).

Danach kurzes Frühstück. Leider machte uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung, sodass wir beschlossen, den letzten Tauchgang ausfallen zu lassen und uns früher auf den Weg zum Attersee zu machen. Also nochmals kurz das Panorama genießen und wieder auf die Bahn.

Ankunft in Weyregg am Attersee war nach zweieinhalb Stunden Autofahrt um kurz vor 17:00 Uhr. Hier war das Wetter wieder deutlich wärmer, man könnte auch unterträglich nennen. Also Sachen aufhängen und ab unter die Dusche.

Abends haben wir der Tauchbasis Nautilus noch einen Besuch abgestattet und das Vorgehen für die nächsten Tage geklärt.

Im Gegensatz zu unseren heimischen Gewässern, sind die Seen in Österreich selten verpachtet. Die Tauchplätze werden über die ARGE Tauchen Österreich unterhalten. Diese Organisation kümmert sich um die Tauchplätze und deren Infrastruktur. Einnahmen für diese Aufgaben werden über die Dive Card (nicht mit der Aquamed Dive Card verwechseln) erzielt. Diese Karte kostet je Taucher 18 EUR / Jahr. Und damit darf ich quasi überall in Österreich tauchen – nur die Flaschenfüllung muss man halt noch zahlen.

Obwohl für den Attersee keine Dive Card erforderlich ist, haben wir uns entschieden, die Bemühungen für weiterhin freies Tauchen zu unterstützen und je eine Karte erworben. Wir finden dies eine gute Sache.

Montag, 02. September

Die Rödeltische der Tauchbasis Nautilus.

Nach dem nächtlichen Gewitter heißt es: erstmal ausschlafen. Anschließend für die nächsten Tage einkaufen und die Touristkarten abholen. Direkt im Ort gibt es einen Spar-Markt, der alles für das leibliche Wohl bietet.

Da es sich nun richtig schön eingeregnet hat, planen wir für heute nur einen Tauchgang am Nachmittag.

Während einer Regenpause besuchen wir die Tauchbasis Nautilus und starten unseren ersten Tauchgang am gleichnamigen Tauchplatz. Leider liegen die Sichtweiten bei 2 bis 3 Meter. Wir versuchen dennoch, das Motorrad auf 6m im Einstiegsbereich zu finden. Leider vergeblich.

Nach dem Tauchgang fängt es wieder stark an zu regnen. Wir beschließen die nächsten Tauchgänge morgen zu machen.

Dienstag, 03. September

Der erste Tauchgang erfolgt wieder am Tauchplatz Nautilus. Die Sicht ist leider nicht besser geworden. Wir beschließen einen tieferen Tauchgang auf 25m zu machen. Das Ziel ist der Eisbär. Wie sich später herausstellt, ist dies eher ein Braunbär. Das Motorrad haben wir nicht gefunden.

Wir tauchen ab an den Twin Towers. Hier stehen zwei Fichten senkrecht nebeneinander im Wasser. So die Beschreibung. Nach einer Weile stoßen wir auf das angepriesene Boot. Danach sollen umgefallene Bäume und dann die Fichten erscheinen. Die Bäume sehen wir. Und später auch zwei parallel laufende Stämme, die im Grund liegen. Wie sich leider erst später herausstellt, sind dies nicht die Fichten. Wir sind leider etwas zu früh umgekehrt. Dafür haben wir zwei große Quappen (Aalrutten) beobachten können.

Wir fallen abends früh ins Bett.

Mittwoch, 04. September

Allerlei am Tauchplatz Hinkelsteine

Dieser Tag wird tauchreich. Den ersten Tauchgang planen wir am Tauchplatz Hinkelsteine. Dort möchten wir neben den Pfahlbauten die solitär stehenden Felsen erkunden. In der Tiefe sind die Sichtweiten etwas besser, aber weit weg von 10m. Der Sonnenschein erzeugt jedoch schöne Lichtspiele im Flachwasserbereich.

Der zweite Tauchgang führt uns am frühen Nachmittag zum Wrack Dixie. Das hatten wir zumindest gehofft. Leider haben wir das Wrack nicht gefunden. In der Nachbetrachtung müssen wir jedoch in der Nähe gewesen sein. Vermutlich haben nur ein paar weitere Meter gefehlt. Unser selbst auferlegte Plan hat dies jedoch verhindert.

Abends kehren wir in der Bachtaverne ein. Tolles Ambiente und super Essen. unsere Rauchfleischknödel schmecken einfach super. Leider können wir keine Nachspeise ordern, da wir ja noch einen Nachttauchgang planen.

Um 19:45 Uhr ist Sonnenuntergang. Deshalb müssen wir uns beeilen zum Tauchplatz zu gelangen. Kurz nach Sonnenuntergang waten wir ins Wasser am Tauchplatz Nöhmer. Der Bewuchs reicht bis in 8m Tiefe. Dies ist auch unsere selbst gesetzte Grenze für den Tauchgang.

Wir sehen Barsche und Rotaugen. Auch ein kleiner Hecht zeigt sich uns. Leider begegnen wir keinem Aal. Möglicherweise halten sich diese, genauso wie die Aalrutten, in kälteren Wasserschichten auf. Nach einer halben Stunde ist Schluss und wir verlassen glücklich das Wasser.

Donnerstag, 05. September

Wir sind total geschafft. Aufgrund von Müdigkeit und Kopfschmerzen passiert heute nicht viel. Heute fällt das Tauchen aus.

Abends wollen wir uns abermals der lokalen Gastronomie widmen. Im Gasthof Landeroith kehren wir ein. Das Ambiente im Inneren ist gemütlich wie eine Kegelbahn. Wir haben aber einen tollen Ausblick auf den Attersee. Bei Sonnenschein ist die Terrasse sicherlich wundervoll. Unsere Wiener Schnitzel sind essbar. Kein Vergleich zum Vortag. Aber mit einem (oder mehr) „Zipfer“ ist die Welt wieder in Ordnung.

Freitag, 06. September

Heute ist wieder alles in Ordnung.

Tauchgang an der Schwarzen Brücke.

Wir starten den Tag mit einem tieferen Tauchgang an der Schwarzen Brücke. Da dies ein sehr berüchtigter Tauchplatz ist, geben wir uns eine Tiefengrenze von 25 Meter auf. Warum ist der Tauchplatz so berüchtigt? Vermutlich aufgrund diverser Knochenbrüche am Einstieg. Dieser ist nicht ganz ohne. Die Steilwand selbst ist jedoch toll zu betauchen und äußerst interessant. Dennoch sollte man die Empfehlungen ernst nehmen: 30 Meter sind genug!

Als letzten Tauchgang des Urlaubs möchten wir noch das Motorrad am Tauchplatz Nautilus ausfindig machen. Dieses finden wir nach kurzer Zeit auf 6m Tiefe vor dem zweiten Einstieg unweit der Plattform. Immerhin haben wir heute ca. 3m Sicht. So können wir einige Junghechte und diverse Barsche erhaschen. Ein schöner letzter Tauchgang im Attersee.

Abends legen wir uns etwas wehmütig ins Bett.

Samstag, 07. September

Wir frühstücken noch etwas, packen unsere Sachen zusammen und zahlen den Restbetrag der Unterkunft.

Zwei der zahlreichen Beobachtungsstationen.

Anschließend fahren wir auf den Gahberg, um uns die örtliche Sternwarte anzusehen. Leider finden Führungen außerhalb unserer Urlaubszeit statt. Zumindest konnten wir uns die Kuppelbauten anschauen und eine Vorstellung der Teleskop-Dimensionen machen.

Zu guter Letzt geht es nochmals zurück zur Tauchschule, um unsere Schulden bei Andreas zu begleichen. 17 Flaschenfüllungen sowie Boltsnap haben uns nicht einmal 80 EUR gekostet. Als Dank haben wir noch ein „kleines“ Trinkgeld in die Kasse geworfen und uns für nächstes Frühjahr verabredet. Dann sollen die Sichtweiten deutlich besser sein. Ein Grund mehr für einen Trocki.

Ach ja, unseren „Schnucki“-Aufkleber haben wir natürlich auch dort gelassen.

Abschließend hieß es noch: Auto füllen und los. Glücklicherweise war die Autobahn relativ leer, sodass wir nach 7,5 Stunden wieder in Walsrode waren.

Pünktlich zu unserer Ankunft fing es an wie aus Eimern zu schütten. Neben unserem Equipment, das wir gleich im Garten auswuschen, wurden also auch wir klitschnass. Nachdem wir das letzte Jacket aufgehängt hatten, hörte natürlich auch der Regen auf – so ist es halt in Walsrode.

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Heidetaucher e.V.